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30.5:

Hybridzonen

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Biologie
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Hybrid Zones

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Hybridzonen sind Bereiche, wo zwei eng miteinander verwandte Arten zusammen leben und sich untereinander vermehren. Zum Beispiel Rotbauchunken und Gelbbauchunken vermehren sich manchmal untereinander in Regionen, in denen sich ihre Habitats überlappen. Die Nachkommen solcher Paarungen werden Hybride genannt. Mit der Zeit kann eine Hybridzone die betroffenen Arten auf drei verschiedene Weisen beeinträchtigen: Verstärkung, Stabilität oder Fusion. Die Verstärkung stärkt die reproduktiven Barrieren, was das Auftreten von Hybriden verringert. Zum Beispiel haben bei geografisch getrennten Populationen von Trauerschnäppern und Halsbandschnäppern die Männchen ein ähnliches Federkleid. In einer Hybridzone zwischen den beiden Arten allerdings, haben die Männchen ausgeprägte Farbgebungen des Gefieders entwickelt, die zuverlässig Weibchen ihrer Art anlocken. Wenn Hybride sich gelegentlich bilden, sind die sich daraus ergebenden Weibchen steril, und die Männchen haben Schwierigkeiten, Brutpartner zu finden. Die verringerte Fitness der hybriden Schnäpper und die reproduktive Barriere zwischen den Trauerschnäppern und Halsbandschnäppern verstärkt daher die Unterschiedlichkeit. Fusion umfasst die Schwächung der reproduktiven Barrieren bis zwei Arten zu einer werden. Weibchen der Buntbarsche des Viktoriasees zum Beispiel bevorzugen die Paarung mit Männchen der gleichen Art, die eine bestimmte Farbe aufweisen. Allerdings verringert das trübe, verschmutzte Wasser des Sees die Fähigkeit des Weibchens der Buntbarsche zwischen den Männchen der gleichen Art und denen der eng verwandten Arten zu differenzieren. Die Fitness der hybriden Buntbarsche wurde nicht besonders beeinträchtigt und die schwache reproduktive Barriere zwischen den Arten der Buntbarsche hat letztendlich eine einzelne Art durch Fusion hervorgebracht. Stabilität tritt auf, wenn Hybride weiterhin überleben und reproduzieren. Zum Beispiel in der Hybridzone zwischen den Gelbbauchunken und den Rotbauchunken existieren weiterhin hybride Unken trotz der Tatsache, dass sie weniger fit sind als jegliche ihrer Elternarten. Da die reproduktiven Barrieren nicht ausreichend stark sind, um Hybride zu verhindern, oder ausreichend schwach, um eine Fusion in eine einzelne Art zu ermöglichen, existieren Hybride weiterhin unveränderlich. Hybridzonen beeinflussen die Ergebnisse der Artenbildung durch Testen der reproduktiven Barrieren zwischen eng verwandten Arten. Je nach der Fitness der Hybriden können Hybridzonen reproduktive Barrieren zwischen den Arten entweder verstärken, Arten verschmelzen, oder sie stabilisieren.

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Hybridzonen

Hybridzonen sind schmale Regionen, in denen zwei nah verwandte Arten interagieren, sich paaren und Hybride produzieren. Im Vergleich zu beiden Elternarten können Hybride bestimmte phänotypische oder genetische Unterschiede aufweisen, die sich auf ihr Überleben und ihren Fortpflanzungserfolg auswirken. Die durch die Hybridisierung eingeführten genetischen Variationen beeinflussen die Artenvielfalt und die Prozesse der Artenbildung in der Hybridzone.

Genfluss und natürliche Selektion sind evolutionäre Mechanismen, die das Ergebnis einer Hybridzone formen. Der Genfluss verteilt, homogenisiert und bewahrt die genetische Variation zwischen den Populationen, während die natürliche Selektion die genetische Variation reduziert, indem nur die fittesten Individuen der Population bevorzugt werden. Wenn also eine Barriere für den genetischen Austausch entsteht, wird die isolierte Population verschiedener oder divergiert.

Wenn diese Barriere jedoch abgebaut wird, können sich die Population und ihr zuvor isoliertes Gegenstück vermischen und Hybride herstellen. Je nach der Hybridfitness können Populationen: (1) den Genfluss der Hybride reduzieren, indem die Selektion gegen Hybride verstärkt wird, (2) den Genfluss der Hybride fördern, wodurch Eltern- und Hybridpopulationen verschmelzen oder (3) den Genfluss erhalten, so dass Eltern- und Hybridpopulationen stabil existieren können.

Hybridzonen folgen entweder dem primären oder dem sekundären Artenkontakt. Die meisten Hybridzonen sind das Ergebnis eines sekundären Kontakts, bei dem zwei geografisch getrennte Populationen den Genfluss wieder herstellen. Primärer Kontakt, obwohl weniger häufig, beinhaltet die natürliche Selektion zwischen benachbarten Populationen innerhalb eines gemeinsamen geografischen Bereichs. Da Primär- und Sekundärkontakt ähnliche genetische und phänotypische Ergebnisse hervorbringen, sind beide schwer zu unterscheiden.

Wissenschaftler können die Häufigkeit eines Gens oder Phänotyps oder Kline in einem geographischen Gebiet beobachten. Frequenzen können sich in der Hybridzone abrupt ändern, wodurch eine gestufte Kline entsteht. Beispielsweise verringert sich die Häufigkeit von Genen, die für Unken spezifisch sind, von fast 100 % in ihrem geografischen Bereich auf 50 % in der Hybridzone auf 0 % innerhalb des Bereichs der Gelbbauchunken. Klines spiegeln den Genfluss oder die natürliche Selektion wider, die sich auf die Vermischungspopulationen auswirkt.

Hybridzonen sind natürliche Labore für die Untersuchung der Mechanismen und Prozesse, die an Divergenz und Artenbildung beteiligt sind. Hybridisierung schafft genetische Variationen, die neuartige Anpassungen und damit Artenvielfalt hervorbringen. Wissenschaftler können mehrere Klines analysieren, um den Genfluss und die natürliche Selektion innerhalb einer Hybridzone zu charakterisieren. Dieses Wissen ermöglicht es Wissenschaftlern, besser einzuschätzen, wie sich verschiedene Faktoren auf Arten und Populationen auswirken.

Suggested Reading

Elgvin, Tore O., Cassandra N. Trier, Ole K. Tørresen, Ingerid J. Hagen, Sigbjørn Lien, Alexander J. Nederbragt, Mark Ravinet, Henrik Jensen, and Glenn-Peter Sætre. 2017. “The Genomic Mosaicism of Hybrid Speciation.” Science Advances 3 (6): e1602996. [Source]

Blanckaert A, Bank C. 2018. “In search of the Goldilocks zone for hybrid speciation.” PLoS Genet 14 (9): e1007613. [Source]