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11.2:

Meiose I

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Meiosis I

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Beim Menschen werden sexuelle Vorläuferzellen einer Meiose unterzogen, ein Prozess mit zwei Abteilungen namens Meiose Eins und Zwei, um Haploide, Sperma oder Eizellen zu erzeugen. Prophase Eins beginnt mit der Meiose Eins, wo das Chromatin einer diploiden Zelle mit einem väterlichen und einem mütterlichen Gen-Set kondensiert. Dabei entstehen typische X-förmige Chromosomen, die sich an der Kernhülle verankern. Vater und Mutter vererben Kopien des gleichen Chromosoms, die sich an den Proteinfäden zwischen ihnen vebinden und orientieren, sodass sich äquivalente Gene ausrichten. Derartige homologe Chromosomen tauschen dann beim Übergang die Stücke aus und bleiben an den Tauschpunkten befestigt, auch wenn sich die Fäden zwischen ihnen auflösen. Außerhalb des Kerns erscheint der mitotische Spindelapparat, bei dem es sich um Mikrotubuli handelt, die von Zentrosomen ausgehen. Während der Prometaphase Eins verteilt sich die Kernhülle und Proteinkinetochoren bilden sich auf Zentromeren. Mikrotubuli verlängern sich dann und verbinden sich mit diesen Strukturen und verbinden jedes homologe Chromosom in einem Paar mit einer anderen Schale. Bei Metaphase Eins positionieren sich die Paare zufällig entlang der Mittellinie der Zelle und Anaphase Eins ist gekennzeichnet durch den Rückzug von Mikrotubuli, die homologe Chromosomen spalten. Die Zelle verlängert sich ebenfalls und Telophase Eins folgt. Wo sich Chromosomen auf gegenüberliegenden Seiten ansiedeln, erschlaffen sie und sind von Kernhüllen umgeben. Gleichzeitig spaltet sich das Zytoplasma und bildet ein Zellpaar. So endet die Meiose Eins mit zwei genetisch unterschiedlichen haploiden Zellen, die jeweils ein Chromosom von jedem ursprünglich vorhandenen homologen Paar enthalten.

11.2:

Meiose I

Die Meiose ist ein sorgfältig orchestrierter Prozess von Zellteilungen. Das Ziel der Meiose ist es, haploide Spermien oder Eizellen zu produzieren. Von ihnen enthält jede nur die Hälfte der Anzahl der Chromosomen, die in den somatischen Zellen anderswo im Körper vorhanden sind. Die Meiose I ist die erste solche Teilung und umfasst mehrere Schritte. Dazu gehören folgende: die Kondensation der replizierten Chromosomen in diploiden Zellen, die Paarung homologer Chromosomen und ihr Informationsaustausch und schließlich die Trennung der homologen Chromosomen durch ein auf Mikrotubuli beruhendes Netzwerk. Dieser letzte Schritt segregiert homologe zwischen zwei haploiden Vorläuferzellen. Anschließend gehen sie in die zweite Phase der Meiose, die Meiose II, über.

Crossing-over und der synaptonemale Komplex

Der Austausch von äquivalenten Segmenten zwischen homologen Chromosomen findet bereits früh in der Meiose I statt. Man bezeichnet dies als Crossing-Over (Kreuzung). Dieser Prozess beruht auf der engen Assoziation solcher Homologe, welche durch die Bildung einer komplexen Proteinstruktur zwischen ihnen, dem synaptonemalen Komplex, zusammengeführt werden. Um korrekt zu funktionieren, benötigt der Komplex drei Teile: (1) vertikale Lateralelemente, die sich entlang der nach innen gerichteten Seiten zweier nebeneinander liegender homologer Chromosomen bilden; (2) ein vertikales Zentralelement, das zwischen den Chromosomen positioniert ist; und (3) diagonalen Filamenten, oder horizontalen Proteinfäden, die die vertikalen und zentralen Komponenten verbinden. Das Ergebnis wird häufig mit einer Leiter verglichen, bei dem die lateralen Elemente als Beine und die horizontalen Filamente als Sprossen verwendet werden. Wichtig ist, dass der synaptonemale Komplex dazu beiträgt, homologe Chromosomen präzise auszurichten. Nur dadurch kann das Crossing-over zwischen gleichen Abschnitten des genetischen Materials ermöglicht werden. Dieses Gerüst ist jedoch vorübergehend und löst sich nach einer solchen Rekombination größtenteils wieder auf.

Meiose und Chromosomenaberrationen

Die Meiose ist ein komplizierter Prozess, bei dem trotz zellulärer Kontrollprozesse, Fehler passieren können. Gelegentlich sind solche Fehler die Folge einer unvollständigen bzw. fehlerhaften Segregation (Fehlsegregation oder Non-Disjunction), wobei die Chromosomen nicht gleichmäßig zwischen den Zellen aufgeteilt werden. Bei der Meiose I bedeutet dies, dass ein homologes Chromosomenpaar in einer der beiden entstandenen Zellen landen kann, während der anderen ein ganzes Chromosom fehlt. Wenn der Vorläufer, der beide Homologe erhalten hat, in die Meiose II eintritt und diese abschließt, besitzen dann beide gebildeten Tochterzellen zwei Kopien des betreffenden Chromosoms, anstatt der erwarteten Einzelkopie.

Eines der bekannteren Ergebnisse, die bei einer Fehlsegregation während der Meiose I auftreten können, ist Trisomie 21. Dabei besitzt ein Individuum drei Kopien des 21. Chromosoms. Diese auch als Down-Syndrom bekannte Krankheit, ist durch charakteristische Gesichtszüge, geistiger Behinderung und Herzfehler geprägt. Die genaue Ursache für die Fehlsegregation, die zum Down-Syndrom und anderen Trisomien führt, kann unterschiedlich sein. Häufig werden sie jedoch durch Probleme mit dem Mikrotubuli-Apparat, der die Chromosomen trennt, verursacht. Auch defekte Proteine können Trisomien verursachen, indem sie Chromosomen miteinander verbinden.

Suggested Reading

Kazemi, Mohammad, Mansoor Salehi, and Majid Kheirollahi. “Down Syndrome: Current Status, Challenges and Future Perspectives.” International Journal of Molecular and Cellular Medicine 5, no. 3 (2016): 125–33. [Source]